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Mein Haus & Grund - Leben auf dem Land
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Mein Haus &Grund Eigentum. Schutz. Gemeinschaft. Schleswig-Holstein
Land-Gut Modernes Leben auf dem Gutshof Ruhepol Aus weiter Welt aufs Dorf gekommen
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Randlage Landleben am Stadtrand
Leben auf dem Land
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EDITORIAL
Liebe Leserinnen und Leser,
In Schleswig-Holstein hat das Landleben viel zu bieten: Zwei Meere, weite Sicht und immer eine frische Brise. Daher widmen wir uns in der aktu- ellen Ausgabe unseres Magazins „Mein Haus & Grund“ dem Thema „Leben auf dem Land“. Lernen Sie mit uns die Leute und deren Immobi- lien auf dem Land kennen. Wir wünschen Ihnen viel Muße und Spaß bei der Lektüre!
der „run“ auf bzw. in die Städte scheint ungebro- chen. Alle wollen die Kultur, das kulinarische An- gebot oder schlicht und ergreifend das pulsieren- de Stadtleben genießen. Ist das wirklich so? Denn im Zeitschriftenladen füllen Titel wie „Landleben“ Regalmeter. Das lässt aus unserer Sicht nur eine Schlussfolgerung zu: Auch das Leben auf dem Land hat seine schönen Seiten. Ruhe, Natur und Beschaulichkeit stehen für Entspannung. Das ist in der heutigen Zeit bei ständiger Erreichbarkeit und dem damit einhergehenden Stress auch viel Wert.
Herzlichst
Alexander Blažek Vorsitzender
Hans-Henning Kujath Verbandsdirektor
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Unter Reet
14
Ruhepol
10
Land- Gut
20
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Randlage
Interview
Rechtstipp
Nachbarrecht 30
Fragebogen Zu wissen, wo ich hingehöre 38
Chef.Koch.Tipp.
Wilder Frühling 41
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INHALT
Fakt
Menschen
6
38 Matthias Stührwoldt
Die Zahl der Ausgabe und was sich dahinter verbirgt
Zu wissen, wo ich hingehöre
Titelthema: Leben auf dem Land
Verschiedenes
41 Chef.Koch.Tipp. Wilder Frühling
10 Ruhepol
Aus weiter Welt aufs Dorf gekommen
44 Impressum
14 Unter Reet
46 Mitglied werden
Slow Motion in Ostholstein
Wie es geht, warum es sich lohnt
20 Land-Gut
Modernes Leben auf dem Gutshof
26 Randlage Landleben
am Stadtrand
Recht
30 Rechtstipp Nachbarrecht
Standpunkt
32 Von Stadt und Land
und falscher Romantik
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FAKT
Die Zahl der Ausgabe 10
Ob Gutshof oder die in die Landschaft einge- kuschelte Reetdachkate: Das Land bietet schöne Ausblicke. Und dieses Magazin Einblicke in das Leben auf dem Land. Mindestens so viele Gründe gibt es, auf dem Lande leben zu wollen: 1. Die idyllische Stille 2. Die reine, saubere Luft 3. Die Natur direkt vor der Haustür 4. Artgerechte Haltung für Hund und Katz 5. Erdbeeren und Kartof- feln täglich frisch aus dem eigenen Garten 6. Feiern, bis der Arzt kommt, aber nicht der Nachbar 7. Die Kindheit als Abenteuer in Wald und Feld 8. Jeder kennt und hilft jedem 9. Mieten, kaufen, pachten: alles zu günstigen Preisen 10. Romantische Stun- den bei Mondenschein statt greller Straßen- laternen und Neonlicht
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Selten war das Interesse an ländlichem Leben so groß, wie heut- zutage. Neue Zeitschriften mit entsprechendem Schwerpunkt schießen geradezu aus dem Boden. Diese Ausgabe von „Mein Haus & Grund“ greift das Thema auf, durchaus aber auch mit kri- tischen Tönen, wie in dem Gespräch zwischen Ministerpräsident a.D. Peter Harry Carstensen und der Vize-Vorsitzenden des Hei- matbundes Serpil Midyatli ab S. 32 . So richtig, wie man sich ein Landleben vorstellt, geht es bei Leweke von Hoff auf Gut Glasau zu, ab S. 20 . Aus der Metropole mitten aufs Land zu ziehen, heißt nicht unbedingt weniger Teilhabe an Kultur und Gesellschaft, ab S. 10 . Weitere Beispiele in diesem Heft zeigen, was Leben auf dem Land sein kann: Einfach schön! Leben auf dem Land
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Ruhepol
Aus weiter Welt aufs Dorf gekommen
Paris, Köln, Lübeck. Diese Städte kennt man, und sei es nur vom Namen her. Gabriele Möbius und Uwe Eymer haben dort gelebt. Und nun Göldenitz! Wo liegt das und warum will man unbedingt dort wohnen?
TITELTHEMA
Alles auf Anfang. So sah es aus, als sich die jetzigen Eigentümer in die alte Kate verliebten. Die umfangreiche Sanierung zeigt heute ihre Früchte.
Die U-Bahn der Linie 1 fährt um 11.20 Uhr aus Hamburg-Ohlstedt ab und trifft 11.54 Uhr am Hauptbahnhof der Millionenstadt ein. 34 Minuten dauert also die Fahrt aus dem grünen Stadtteil am Rande Hamburgs. Gölde- nitz, Amt Berkenthin, Kreis Herzogtum Lauenburg, hat 234 Einwohner und liegt mitten auf dem Land. Hier wohnen Gabriele Möbius und Uwe Eymer. Gemeinhin verbindet man „Leben auf dem Land“ mit Abgeschiedenheit und der Abwesenheit großer Städte. Wer in einer Großstadt lebt und dennoch Wert auf eine grüne Umgebung legt, dem bleibt also nur, sich im Grüngürtel am Stadtrand anzusiedeln. Doch auch von dort muss man fahren, will oder muss man sich ins Getümmel stürzen.
Weltstädten haben sie Erfahrung. Ga- briele Möbius ist in Köln aufgewachsen und unter anderem bei einem weltweit namhaften Hersteller von Designer- schmuck tätig. Uwe Eymer stammt aus Lübeck, dort war er zeitweilig Mitglied der Bürgerschaft. So heißt in den Hansestädten das Stadtparlament. Der Jurist war Vorstand einer großen Versi- cherungsgesellschaft und sehr viel im Ausland tätig, so auch in Paris. Typische Landbewohner weisen eigentlich eine andere Lebensbiografie auf. Und doch sind sie im Jahr 2010 in dieses ziemlich kleine Dorf zwischen den beiden Hanse- städten Hamburg und Lübeck gezogen. Wie so häufig im Leben, gab ein Zufall den Ausschlag. Auf der Suche nach einer Ferienwohnung entdeckten sie die ziemlich heruntergekommene Kate. Ein Nachbar, der das Haus betreute, schloss es ihnen auf. Gabriele Möbius schildert
diesen ersten Moment: „Als ich das Haus betrat, hatte ich sofort das Gefühl, dieses Haus hat auf mich gewartet. Nach unserem sehr wechselvollen Leben und unserer jeweils zweiten Hochzeit, die wir in New York gefeiert haben, schien uns dieses Haus den notwen- digen Ruhepol für die nächste Phase des Lebens zu bieten, ja, geradezu aufzudrängen.“ Zusammengefasst: Die Begegnung mit dem Haus war Liebe auf den ersten Blick.
Im Grunde alles vollständig auseinandergenommen.
Natürlich war das Haus aufgrund seines hohen Alters, es stammt aus dem Jahre 1902, längst nicht mehr im besten Zu- stand. Im Grunde wurde es vollständig „auseinandergenommen“, sach- und fachgerecht rekonstruiert und mit >>
Gabriele Möbius und Uwe Eymer haben uns in ihr Haus eingeladen. Mit großen
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In einem Reetdachhaus erwartet man Balkenlagen. Und bei diesem Haus wird der Besucher nicht enttäuscht. Haushund Kelly findet es im Wohnzimmer sehr behaglich.
moderner Technik und heutigem Kom- fort ausgestattet. Der Anbau, ehemals ein Backhaus, verwandelte sich in ein Gästehaus. Dort vermieten die Eigen- tümer eine hübsche kleine Ferienwoh- nung, sollten sie sie nicht selbst für Besuch nutzen. Für Feriengäste ist die Lage von Göldenitz interessant, nicht nur wegen der Nähe zu den Hansestäd- ten Hamburg und Lübeck. Denn in der
Tat fährt man von hier aus mit dem Auto knapp 45 Minuten bis ins Stadt- zentrum der Metropole. Nach Lübeck oder an die Ostsee sind es sogar nur knapp über eine halbe Stunde. Für Urlauber also eine reizvolle Lage. Denn nicht nur die Wege zu attrakti- ven Urlaubszielen sind kurz, auch die Landschaft ist mit Knicks und hügeligen Fluren reizvoll. Hierfür ist der Kreis
Herzogtum Lauenburg ohnehin be- kannt. Dem Ehepaar Möbius/Eymer ist das genauso wichtig. Denn die Teil- habe am kulturellen Leben möchten sie keinesfalls aufgeben. Hier finden Landleben und Stadtluft eine ideale Verbindung. Wenn sich die bäuerlichen Strukturen in Göldenitz auch im Laufe der Zeit verän- dert haben, erkennt man das alte Bau- erndorf immer noch. Früher gab es elf Höfe, jetzt sind es nur noch vier. Aber die Bebauung hat sich weitestgehend erhalten und sie prägt das Ortsbild. Insofern kann man hier wirklich von einem Leben auf dem Lande sprechen.
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Auf den 140 Quadratmetern Wohnflä- che haben Gabriele Möbius und Uwe Eymer durch liebevolle Ausstattung, vor allem durch schöne Bilder und nette Details, eine wie man früher auf dem Lande gesagt hätte „gediegene“ Atmosphäre geschaffen. Es sieht alles
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TITELTHEMA
wertig aus und ist es auch. Es zeigt sich wieder: Anspruch an Qualität muss überhaupt nicht protzig wirken. Schöne Details, wie zum Beispiel der Barhocker mit „Tresen“ in der Durch- sicht zur Küche, die Balkenlagen des im Spitzgiebel liegenden Schlafzimmers im Obergeschoss und die überall im Hause wiederzufindenden kleinen, aber prägenden Ausstattungsdetails lassen auf den guten Geschmack der beiden Bewohner schließen. Vielleicht zahlt es sich aus, wenn man im Leben herum- gekommen ist. Jetzt zeigt sich der Garten in voller Blüte. Das riesige Grundstück und die ohnehin ruhige Nachbarschaft nutzt man gern. Uwe Eymer scheint das aber noch nicht ganz zu reichen. Gern hätte er noch einen Schwimmteich auf dem dafür allerdings auch genügend großen Grundstück. Ob er das demnächst ver- wirklicht, wird man sehen. Man könnte ja noch einmal dorthin fahren. Nach Göldenitz, mitten aufs Land, eine drei- viertel Stunde nordöstlich von Hamburg. Nicht viel weiter entfernt vom Stadtzen- trum, wie eine normale innerstädtische U-Bahn-Fahrt.
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TITELTHEMA
beiden im Jahr, nur noch die Hälfte dessen, was vor dem Umbau benötigt wurde. Drinnen wie draußen wird sehr stark auf Ausstattungsdetails und Qualität geachtet. Der besonders gestaltete Kamin ist ein Beispiel. Auch den Ferienwohnungen kommt die Liebe zum Detail zugute. Das Reetdach ist natürlich nach den neuesten bauphysiologischen Er- kenntnissen saniert worden, mit dem Kostenvolumen des Preises einer kleinen Eigentumswohnung. Damit wird im Sommer bei hohen Außentemperatu- ren im Inneren ein angenehm kühles Raumklima erreicht, während im Winter durch die gute Wärmedämmung Heiz-
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kosten gespart werden. Die Heizung wird – überwiegend als Fußbodenhei- zung – im selbst bewohnten Teil über einen Holzvergaser-Heizkessel sowie in der Ferienwohnung über Gas betrieben.
Schließlich will man seinen Gästen ja entsprechenden Komfort bieten.
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Schleswig-Holstein in Anspruch. Er hat noch ein Haus in Wismar, das er vermietet. Für diese Wohnung be- steht dann doch hin und wieder Beratungsbedarf. So hält Haus & Grund beiden den Rücken frei, sich statt- dessen um Haus und Gäste kümmern zu können. Hier läuft also alles seinen Gang und zwar einen ruhigen und stressfreien. Beide bedauern nicht, weit außerhalb der großen Städte zu wohnen. Einkaufsmöglichkeiten gibt es zum Beispiel im nahen Neustadt. Das besagt zugleich, dass auch die Ostseeküste fast vor der Haustür liegt. So ist die Lebensqualität in dieser ländlichen Idylle unschlag- bar hoch. Zwei Menschen leben hier, die zusätzliche Räume geschaffen haben, um anderen Menschen Erholung und Entspannung in einer schönen Land- schaft zu bieten. Leben auf dem Lande kann man also wirklich teilen.
Modernes Leben auf dem Gutshof
So stellt man sich gern ein Leben auf dem Lande vor. Ein wohl- geordneter Bauernhof, am besten gleich ein veritables Landgut. Richtig, aber auch dort kommt nichts von allein.
Praxistipp: Bei Umbauten eines unter Denkmalschutz stehenden Hauses wird eine Genehmi- gung benötigt. Das heißt, man muss die Denkmalbehörde vorher um Erlaubnis fragen. Wer zuständig ist, weiß die örtliche Gemeinde- oder Stadt- verwaltung. Aber zur Sorge ist überhaupt kein Anlass. In juristischen Fragen rund um den Denk- malschutz berät Haus & Grund seine Mitglieder in allen Orts- vereinen.
Leweke von Hoff
behandelten Kinder, von vier Jahren in Afrika bei einem Unternehmen, das sich mit der nachhaltigen Entwicklung landwirtschaftlicher Flächen beschäftigt. „Sustainable development“, so der Fachbegriff. Er steht für ein Vorgehen, das den Bedürfnissen der jetzigen Ge- neration dient, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden. „Rendite mit Anstand“ könnte man es auch nennen. Ein Begriff, der im Wirt- schaftsleben leider manchmal zu sehr aus der Mode gekommen sein mag.
Hier auf Glasau scheint er aber weiter- hin zu gelten.
Fünf Mitarbeiter gehören zur Kern- mannschaft und seit dem Jahre 2015 verstärkt Leweke von Hoff das Team als „rechte Hand des Vaters“. Da bleibt nicht allzu viel Zeit für andere Dinge, aber Gott sei Dank doch noch genug für ihr Hobby, das Dressurreiten. Da ist es von Vorteil, auf dem Lande zu wohnen und nicht erst weit fahren zu müssen, um zum Reiterhof zu kommen. Und für Lotti, die muntere Borderterrier- Hündin, hat der Freiraum große Vortei- le. Solange wir hier sind, beobachtet
Ganz klar landwirtschaftlich geprägt ist Leweke von Hoffs Umfeld. Ihr Vater Siegbot von Hoff, viel beschäftigt, können wir nur ganz kurz kennen ler- nen, betreibt dieses landwirtschaftliche Familienunternehmen nun schon seit Jahrzehnten. Viele hundert Hektar gilt es zu bewirtschaften. Auf einem großen Teil davon wachsen Weihnachtsbäume. Das schafft man natürlich nicht alleine.
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TITELTHEMA
sie aber doch lieber unseren Fotografen aufmerksam bei seiner Arbeit.
Moderner Komfort im traditionellen Umfeld.
Eigentlich gäbe es genug zu tun, einen solchen landwirtschaftlichen Betrieb zu meistern. Dennoch hat sich die Familie entschlossen, nicht mehr genutzte Ne- bengebäude vor dem Verfall zu retten und sie einer neuen Nutzung zuzufüh- ren. So muss Frau von Hoff jetzt in ei- nem Stall wohnen. Mehrgeschossig auf fast 300 Quadratmetern und mit allem Komfort. Platz genug ist in den großen, nahe dem alten Gutshaus gelegenen alten Ställen und Scheunen. Sehr schön ist, dass die gesamte Anlage immer noch ein geschlossenes Bild wie zur Zeit ihres Entstehens abgibt. Aus diesem Grunde steht sie unter Denkmalschutz. Was für viele Eigentümer ein Schreckge- spenst ist, hat man bei von Hoffs eher begrüßt. So bieten sich in Zusammenar- beit mit der sehr konstruktiven örtlichen Denkmalschutzbehörde gute Möglich- keiten, durch Fördermittel, die schönen alten Anlagen erhalten zu helfen. Natür- lich musste und muss sehr viel eigenes
Geld hineingesteckt werden. Was sich aber, wie man hier sieht, lohnen kann.
man in den großen Essbereich, domi- niert von einem beeindruckend großen Tisch. Der lädt unbedingt dazu ein, sich in gemütlicher Runde zusammenzuset-
Um- und Ausbau erfolgen schrittweise, unter Zuhilfenahme von Fachfirmen, aber auch eigenen Kräften. Die Planung erstellte Susanne Albert, die Partnerin des Vaters, aufgrund ihres Faibles für Innenarchitektur dafür prädestiniert. So wie es eben zugeht in einem landwirt- schaftlichen Betrieb: Jeder packt mit an und kann nach seinen Möglichkeiten etwas dazu beitragen. Der Zugang zu den Wohnräumen erfolgt geradezu unmittelbar. Direkt vom Hof aus kommt
Den landwirtschaftlichen Betrieb stets im Auge zu haben, ist sicher kein Nachteil.
zen. Die offene Küche ist in Reichweite und der Blick durch die großen Fenster auf die Hofanlage frei. Auch in den oberen Stockwerken zeigen sich anspre- chende Wohnmomente. >>
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Dass diese Räume einmal ganz profanen Zwe- cken dienten, spürt man heute nicht mehr.
Geprägt werden sie durch das erhal- tene alte Gebälk. Dennoch braucht niemand auf modernen Komfort zu verzichten. Bäder, Heizung, Elektrik: alles ist auf dem neuesten Stand. Aber bei so herrlichem Sommerwetter wie heute möchte man am liebsten den ganzen Tag auf einer der beiden, dem ehemaligen Stallgebäude vorgelagerten, Terrassen sitzen. Was Leweke von Hoff gerne tut. Hier kann man wunderbar
entspannen. Entweder mit Blick auf den Hof oder auf den Park. Denn abgesehen vom Geräusch des einen oder anderen landwirtschaftlichen Fahrzeugs ist es ruhig und friedlich auf Gut Glasau. Räume schaffen, dort, wo eigentlich genug Raum vorhanden ist, erfordert Ideen und Tatkraft. Die Familie hat in der Vergangenheit viel dazu beigetra- gen, anderen Menschen in weiteren
Häusern attraktiven Wohnraum zu bie- ten. Problemlösungen gab und gibt es von den Haus & Grund-Verbandsjuris- ten. Manches Projekt haben von Hoffs noch im Köcher. Mit der hier vorgestell- ten Wohnung ist ein gutes Beispiel ge- lungen, wie man ländlich wohnen kann, ohne auf modernen Komfort verzichten zu müssen. Berufsverkehr allerdings ist hier höchstens während der Ernte ein Thema.
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TITELTHEMA
Die Geschichte des Ortes Glasau ist we- sentlich älter als die des Gutes: Bereits um 1147 wurde dort eine romanische Kirche errichtet. Den Schutz der Bewoh- ner sollte ein Kirchenpatron garantieren, der auf Gut Glasau seinen Sitz einnahm. Die enge Verbindung zwischen Gutsher- ren und Kirche, ein typisches Merkmal der ostholsteinischen Gutsbezirke, hat die Jahrhunderte überdauert: Die Mehr- zahl der Kirchenpatrone sowie viele Mit- glieder der Familie Reventlow-Altenhof sind in der Krypta der Kirche beigesetzt, und auch Siegbot von Hoff, der jetzige „Schutzherr“ von Glasau, engagiert sich selbstverständlich im Kirchenvorstand. Gerichtsherren sind die Gutsbesitzer allerdings nicht mehr. Die Zeiten sind vorbei. Nur der Gedenkstein auf dem
der Kirche unmittelbar vorgelager- ten Thinkplatz, also der Stelle, an der Gerichtsverhandlungen durchgeführt wurden, erinnert heute noch daran. Eine ganz andere Mahnung sind die in der Nähe aufgestellten Gedenktafeln für den Todesmarsch von KZ-Häftlingen aus Auschwitz in Polen nach Neustadt in Holstein im April 1945, um unter- wegs oder dann auf einem Schiff in der Lübecker Bucht umzukommen.
Wir zählen auf: Zu dem – man muss es so nennen – Ensemble gehört das 1843 errichtete Haupthaus, eine kleine Reetdachkate, eine original Holländer- mühle aus dem Jahr 1838, ein Backhaus mit angrenzender Orangerie, ein um 1550 erbauter Eichenbohlenspeicher, ein Honigspeicher von 1600 sowie ein Mühlenteich, natürlich mit einer weißen
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kam völlig anlasslos auf seinem Fahrrad vorbei, wenn man von dem Köm absah.
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Heute gibt es den Lounge Chair in zwei Größen und neben den konfigurierbaren Varianten mit ihren verschiedenen Ledern, Holzschalen und Untergestellen auch eine weiße und eine schwarze Version mit jeweils aufeinander abgestimmten Details.
Eingemacht wurde hier das, was der große Bauerngarten hergab. Denn hatte man nicht gerade in der Küche oder im Stall zu schaffen, gab es im Bauerngar- ten genug zu tun. Kartoffeln anhäufen, Erbsen ziehen, Stachelbeeren pflücken und immerzu Unkraut jäten oder die Bauernrosen gießen. Heute regiert da eher der Rasenmäher. Meist steht der Ziergarten im Vorder- grund des modernen Lebens auf dem Land, wenn es um solche Anwesen geht, die längst nicht alle landwirt- schaftlich genutzt werden. Lässt das Wetter den Aufenthalt im Freien nicht zu, haben die Bewohner dieses Hauses dank modernem Komforts trotzdem
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lebens höchste Ansprüche an Wohn- komfort. Toll ist die geräumige Küche. Mit sage und schreibe 27 m 2 bietet sie mehr als genug Bewegungsspielraum für Hobbyköche und Topfgucker. Inso- fern spielt hier traditionelles Landleben immer noch mit hinein. Bauernküchen waren ja immer schon Mittelpunkt des Alltagslebens auf dem Land. In gewisser Weise waren sie Kommandozentrale und Nachrichtenbörse, Beichtstuhl, Be- gegnungsstätte und Treffpunkt von Jung und Alt. Am stets unter Feuer befind-
lichen Herd kam man von morgens bis abends zusammen, während die sogenannte „gute Stube“ kalt blieb. Am Küchentisch wurde gegessen, die Arbeit besprochen und der Tag geplant. Es wurden Schularbeiten gemacht oder so getan. Immer herrschte Leben und Treiben in einer Bauernküche. Es ging rein und raus, nicht selten bis spät in die Nacht. Im Wandschränkchen stand eine Flasche Köm, nicht nur, aber auch für den Postboten oder den Gendarm, wie der Dorfpolizist genannt wurde. Der
Der Ziergarten hat den Anbau von Gemüse und Früchten zumeist verdrängt.
genügend Bezugspunkte zum Grund- stück. Ein achteckiger, 43 m 2 großer Wintergarten erlaubt den Ausblick zu jeder Stunde.
Vogel_0913_Anzeige_Magazin 03.09.13 11:57 Seite 1
Gerüstbau Vogel
TITELTHEMA
Doch damit nicht genug. Die benach- barte Reetdachkate hat etwa 100 m 2 Wohn- und Nutzfläche und eignet sich hervorragend als Gästehaus. Große Fa- milien sind hier also willkommen. Oder Künstler, die ein Atelier suchen. Trotz der Dorflage bleibt genügend Abstand und Freiraum für ein diskretes Wohnen. Vielleicht einer der größten Unterschie- de zum Landleben vergangener Tage. Die Bewohner dieser Anlage können Freiräume ländlichen Lebens mit den Annehmlichkeiten einer Stadtrandlage und guter Verkehrsverbindungen kom- binieren. Eigentlich ideal, wenn man es recht bedenkt.
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STANDPUNKT
nur noch im ländlichen Raum ein Grundstück leisten. Dafür macht man dann auch gern Kompromisse. Das Per- sönliche, das sich Untereinanderkennen, wiegt sicherlich manches Defizit in der Infrastruktur auf. Carstensen: Das Landleben hat sich natürlich auch verändert. Den Bauern- hof mitten im Dorf finden Sie heute immer seltener. Das ist ja alles nicht mehr vorhanden. Insofern kann ich mir aber den Wunsch vieler Städter vorstellen, aus der Hektik herauszukom- men, um mal richtig durchzuatmen. Das Erleben von natürlicher Umgebung ist ja auch eine Leistung, die der ländliche Raum für die Städte und ihre Menschen erbringt. Midyatli: Ich war im letzten Jahr mit dem Begleitbeirat „Unser Dorf soll schöner werden“ von Nordfriesland bis in den Kreis Herzogtum Lauenburg unterwegs. Es war toll zu sehen, dass die Menschen sich dort den neuen Gegebenheiten durchaus anpassen. Auch dem demographischen Wandel. Wenn man sich rechtzeitig auf den Weg macht und sich der Entwicklung nicht verschließt, wird Leben auf dem Land immer attraktiv bleiben. Carstensen: Das ist ein Grund dafür, weswegen es notwendig ist, Baugebiete für die Dörfer nicht zu vergessen. Gibt es denn eigentlich noch echte Dorfgemeinschaften im klassischen Sinne? Eine ländliche Romantik? Es gibt dazu meter- weise Periodika in den Zeit- schriftenregalen wie LandLust, LandGang, LandLeben usw. Hier greift Carstensen ein: Herr Sindt, das ist genau das, was man sich viel- leicht so unbefangen vorstellt. Diese
Carstensen: Das ist auch der Unter- schied zur Stadt. In der Stadt wird konsumiert und weniger mitgemacht im Sinne einer aktiven Beteiligung am Gemeinschaftsleben. Wird das Leben auf dem Land aber nicht auch unverbindlicher. So, wie vieles in unserer Gesell- schaft? Carstensen: Das „Sich-gegenseitig- helfen“, ist sicher weniger geworden. Schleswig-Holstein hat sich auch in seinen ländlichen Strukturen verändert. Die Bevölkerungszahl verdoppelte sich nach dem Krieg aufgrund der Heimatver- triebenen. Aber es haben sich auch die sozialen und soziologischen Strukturen verändert. Wo haben Sie auf dem Land denn noch ausreichend Arbeitsplätze? Keiner will noch beim Bauern als Knecht arbeiten. Fast alle müssen zur Arbeit in die Stadt fahren. Dort treffen sie auf ein völlig anderes Umfeld, das sich auf ihr
Romantik. Das ist keine Romantik. War es nie, weil es immer für die Dörfer für die jeweilige Zeit ein ganz normales Leben war und ist. Karl Marx hat einmal gesagt: „Das Sein bestimmt das Be- wusstsein“. Die dort Geborenen haben sicherlich ein anderes Sein und damit auch ein anderes Bewusstsein. Für die ist es nicht romantisch, sondern einfach natürlich. Midyatli: Es gibt natürlich Dörfer, so eines habe ich auch kennen gelernt, die haben eigentlich gar nichts mehr. Die knapp 750 Einwohner müssen für alles woanders hin, von der Arbeit bis eben zum Einkauf. Was mich in einem Fall beeindruckt hatte, war, dass aus einer privaten Initiative heraus alle zwei Jahre ein Rockkonzert veranstaltet wird. Da macht das ganze Dorf mit und 2000 Leute kommen dahin. Das zeigt doch, wie intakt eine solche Gemeinschaft sein kann.
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Dorf nicht übertragen lässt. Jetzt, wo die Digitalisierung stattfindet, kann ich allerdings auch im ländlichen Raum Ar- beitsplätze besser schaffen und halten. Sie sehen also durch die Digitali- sierung bessere Chancen für ein Leben auf dem Lande auch vom Arbeitsplatz her? Carstensen: Ja! Mehr als bisher. Midyatli stimmt zu: Gerade für die Kre- ativwirtschaft ist das eine große Chan- ce, Arbeitsplätze zu bieten und zugleich günstigen Wohnraum zu bekommen. Könnte damit die Entsiedlung der ländlichen Räume verhindert werden? Carstensen: Ich sehe diese Entsied- lung nicht. Nach wie vor ziehen viele Städter dorthin. In der Vergangenheit gab es besondere Beispiele, wie bei der Bundeswehr. Sie baute ihre Standorte in den ländlichen Räumen. Das hatte zur Folge, dass Arbeitsplätze geschaffen wurden, Berufssoldaten und Zivilan-
Treffpunkt zum Standpunkt: Alte Räucherkate in Schwentinental.
Aber was geschieht jetzt in den ehemaligen Standorten? Carstensen: Das ist schwierig. Da muss man sehen, zumindest vernünftige digitale Verbindungen zu schaffen, um nicht gänzlich abgekoppelt zu werden. So kann man dort vielleicht andere Ar- beitsplätze bekommen. Deswegen >>
gestellte dorthin gezogen sind. Die ländlichen Orte haben sich dadurch sehr gut entwickelt. Nun sieht es mit der Bundeswehr zwar anders aus und vieles wird stillgelegt. Aber warum sollte eine Veränderung der Arbeitswelt infolge Digitalisierung nicht auch hier wieder eine Chance entstehen lassen?
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urban gardening
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STANDPUNKT
sollte man bei Glasfaserverkabelung nicht nur auf Ballungsgebiete, sondern stärker auch auf ländliche Räume setzen. Frau Midyatli, Sie sind Vor- standsmitglied und Vizepräsi- dentin im Schleswig-Holsteini- schen Heimatbund. Was kann der Schleswig-Holsteinische Heimatbund in diesem Zusam- menhang tun? Midyatli: Ich denke, sehr viel. Wir diskutieren das auch ausgiebig im Präsi- dium. Wir müssen selber ja auch sehen, wie sich unsere örtlichen Strukturen, unsere über 270 Vereine im ländlichen Raum weiter entwickeln. Wie überall, müssen wir uns auch um Nachwuchs bemühen. Wir erleben allerdings, dass dort, wo etwas angeboten wird, die Bevölkerung dies auch annimmt. Kann der Heimatbund neben der Traditionspflege auch eine Art Zukunftspflege betreiben? Midyatli: Das machen wir ja. Carstensen: Wo ich immer Sorgen
habe, ist, ich drücke es mal etwas böse aus, die Reduzierung auf Heimattüme- lei und Folklore. Zukunftsperspektiven haben immer etwas mit Arbeitsplätzen zu tun. Das bleibt die zentrale Heraus- forderung. Überall in Hamburg, auf dem Flugplatz, am Hafen und auf den großen Betriebsparkplätzen stehen Autos mit schleswig-holsteinischen Kennzeichen. Nur muss man aufpas- sen. Die ländlichen Räume im Kreis Schleswig-Flensburg oder in Dithmar- schen sehen anders aus als rund um Hamburg. Wobei auch das Leben in den Dörfern durchaus unterschiedlich ist. Wir haben außerordentlich aktive Ge- meindevertretungen und Bürgermeister, da wird ordentlich was gemacht. Aber wir haben auch andere. Gibt es Chancen auch in den Dörfern mit hohem Zweitwoh- nungsanteil? Carstensen: Das mag für Sie von Haus & Grund interessant sein. Beim Schimpfen über Zweitwohnungen machen alle gern mit. Aber wer
sollte ansonsten die alten Gebäude und überhaupt die örtliche Struktur erhal- ten? Wer will denn dort ein altes Haus kaufen und es wieder herrichten? Das muss man auch sehen. Bauen auf den Dörfern. Manch- mal spricht man von „Wild- schweinsiedlungen“ mit allen Baustilen durcheinander. Sollte man regulierend eingreifen? Carstensen lacht: Also, das ist natürlich für Sie von Haus & Grund eine weitere, ganz interessante Frage. Wieso sollte man den Menschen, die dorthin ziehen, vorschreiben, nach alter Art und Weise wohnen zu müssen. Die wollen alle auch modern wohnen, die Einheimi- schen übrigens auch. Natürlich gibt es auch Gebäude, die man erhalten muss. Da, wo das so ist, machen die Men- schen aber auch mit. Nur sollte man es ihnen nicht zwanghaft überstülpen. Die, die da wohnen, müssen davon über- zeugt sein, sonst bringt es nichts. Midyatli: Ich finde es ein wenig schwie- rig, dass durch die Verlagerung von Gewerbebetrieben und auch Einkaufs- möglichkeiten an die Dorfränder, die innerörtliche Infrastruktur in Mitlei- denschaft gezogen wurde, wenn nicht gar zusammengebrochen ist. Das ist ja überall ganz bewusst so entschieden worden. Und dann wundert man sich aber, wenn der Fleischer, der Bäcker oder das Bekleidungsgeschäft aus der Ortsmitte verschwinden. Da sollte man bei der Planung mehr hinschauen. Man sollte die Bedürfnisse der Menschen, die heute dort leben, vor allem aber die der dort zukünftig Lebenden, immer berücksichtigen. Carstensen: Es gibt ja viele, die im alten Stil leben wollen. Das sind aber eben nicht alle. Was mir auffällt, ist, dass wir
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Midyatli: Wir müssen uns mehr um die Anpassung an die Gegenwart und Zukunft kümmern. Eine Frage mit der Bitte um kurze Antwort: Leben auf dem Lande ist… Midyatli: …Erholung.
eine etwas unterschiedliche Sicht der Probleme haben. Sie sehen das von außen, ich sehe das eher von innen. Für so ein Gespräch ist das ja ganz prima. Manchmal habe ich aber die Sorge um eine fast missionarische Art von Zuge- zogenen, in den Dörfern gewachsene Strukturen verändern zu wollen. Was sind im Moment bezüglich der ländlichen Räume die größ- ten Defizite in der Politik? Carstensen: Es ist nicht immer etwas Greifbares. Ich möchte es mit dem mangelnden Respekt vor den ländlichen Räumen umschreiben. Früher hieß es immer: Stadt und Land – Hand in Hand. Das war gut und dabei sollte es bleiben.
Carstensen: …für mich selbstverständ- lich.
Das Gespräch führte Volker Sindt.
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