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Frankreich und Bordeaux

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Frankreich und Bordeaux

WEINBREVIER O K T O B E R 2 0 2 1

D I E B E S T E N W E I N E A U S F R A N K R E I C H PORTRAIT DE LA FRANCE

BIO-WEINBAU IN FRANKREICH AUTOMATISCH BESSER? Stark im Kommen, aber nicht immer möglich

AKTUELLES CHABLIS UND BURGUND Mehr Qualität statt größer, weiter, schneller

FÜR SIE ZUSAMMENGESTELLT 150 TOP-WEINE Aus den besten Regionen Frankreichs ist für jeden etwas dabei

2 –– FRANKREICH

DIE QUELLE DESWEINS

Frankreich gilt völlig zu Recht als die Wiege des Weins. Selbst wenn diese Behauptung archäologisch widerlegt ist, selbst wenn es die Römer waren, die den Weinbau ins Land gebracht haben, für das heutige Verständnis eines guten Weines ist der Einfluss Frankreichs unmöglich zu unterschätzen. Hier liegt der Ursprung von Eleganz, Finesse und Terroir.

Natürlich bringen auch andere Länder große Weine hervor (gerade hier in Deutschland muss man sich da nicht verstecken) aber die Quelle liegt bei den Franzosen. Nicht umsonst gibt es kein Land, das derart viele Wein- Ikonen hervorbringt und das konstant seit Jahrhunderten.

doch auch viele kleinere Weingüter. Besonders froh sind wir über einige Neuheiten, die wir Ihnen präsentieren können. Mit neuen Weinen aus dem Chablis sowie einem Weingut aus Santenay hat unser Burgunder-Sortiment Zuwachs bekommen. Als ausgesprochene Fans dieser Weine freuen wir uns darüber ganz besonders! Viel Vergnügen bei der Lektüre. Ihr —

Wir haben uns für das Portrait des Landes für eine bunte Mischung entschieden. Ikonen sind auch dabei,

PS: Wenn Sie über Bordeaux lesen möchten, können Sie dieses Brevier einfach wenden und von der anderen Seite anfangen!

Bestellen können Sie unser WeinBrevier über unsere Webseite unter www.koelner-weinkeller.de/weinbrevier-bestellen , dort finden Sie alle verfügbaren Titel – auch zum Download. Diesen Service bieten wir nicht nur unseren Kunden. Empfehlen Sie das WeinBrevier also auch Ihren Freunden.

DAS WEINBREVIER „PORTRAIT DE LA FRANCE / PORTRAIT DU BORDEAUX“ WIRD VOM FRANZÖSISCHEN LANDWIRTSCHAFTS- MINISTERIUM UNTERSTÜTZT. Mehr Informationen und Inspirationen zu Taste France finden Sie auf der Website: www.tastefrance.com/de

WEINBREVIER

FRANKREICH ––

3

4

PROVENCE

Einführung BIO-WEIN

28

Das Boutique-Weingut CHÂTEAU LES VALENTINES

6

Die Weingüter und ihre Regionen

Schöpfergeist DOMAINE DE L’ÉCU

HERKUNFT

LANGUEDOC

CHAMPAGNE

30

Sich selbst neu erfinden BRUNOANDREU

12

8

Die Arbeit hinter den Kulissen

CHAPUY

32

Der Süden im Glas LATOUR BOISÉE

LOIRE

10

Tradition und Innovation BOUVET-LADUBAY

34

Wein für das Volk PIERRE CLAVEL

Bio ist Arbeit ISABELLE ET DENIS POMMIER

12

Schöpfergeist DOMAINE DE L’ÉCU

36

Weinliste

18

42

Online-Veranstaltungen

14

Handwerk von seiner besten Seite

FRANCKMILLET

43

Gewinnspiel

BURGUND N E U Qualité de Santenay DOMAINE JESSIAUME

16

18

Bio ist Arbeit

ISABELLE ET DENIS POMMIER

20

Aus Liebe zum Wein

PATTES LOUP

RHÔNE

22

Alles erreicht?

CHÂTEAUDE BEAUCASTEL

Sich selbst neu erfinden BRUNOANDREU

24

Liebe auf den zweiten Blick

LE COLOMBIER

Vis á Vis GEWINNSPIEL 43

30

26

Der Vorreiter M. CHAPOUTIER

OKTOBER 2021

4

–– FRANKREICH

A U T O M A T I S C H B E S S E R ? Man wäre versucht, auf diese zugespitzte Frage mit einem schallenden „Ja!“ zu antworten. Allerdings kann man das ganz so pauschal nicht sagen. Zunächst mal grundsätzlich: Um einen Bio-Wein zu produzieren und mit dem EU-Bio-Siegel zu versehen, muss sich der Winzer im Weinberg und im Keller an bestimmte Regeln halten. Die beiden wichtigsten, weil am einfachsten verständlich: Der Winzer darf keine Pestizide auf die Pflanzen sprühen und im Keller keine gentechnisch veränderten Hefen benutzen. BIO-WEIN

WEINBREVIER — WWW.KOELNER-WEINKELLER.DE — BESTELLHOTLINE (0221) 139728-28 — ANGEBOTE GÜLTIG BIS 27.11.2021

FRANKREICH ––

5

D as allein macht den Braten aber noch nicht fett, zumal im Weinberg auch bei Bio-Anbau Kupfer ausgebracht werden darf (wenn auch in geringerer Menge als bei konservativem Anbau) und im Keller weiterhin mit Reinzuchthefen vergoren werden kann. Viel interessan- ter und weitreichender sind die Konsequenzen, die sich quasi nebenbei ergeben. Vor allem im Weinberg bedeutet Bio nämlich ein grundlegendes Umdenken. Im konventionellen Weinbau kann der Winzer reagieren. Wenn Schädlinge seine Reben befallen, kann er mit Pestiziden dagegenhalten und das Problem ist ausgestanden. Der Bio-Winzer hat diese Möglichkeit nicht, er muss also vorbeugen, um seine Ernte zu schützen. Eins der wichtigsten Mittel dafür ist die Biodiversität. Wachsen zwischen den Rebzeilen die richtigen

B I ODYNAMI E

Pflanzen, locken diese wiederum natürliche Feinde möglicher Schädlinge an. Dadurch wird ein Befall wie bei einem konventionel- len Weinberg, auf dem nichts außer den Rebstöcken wächst, so gut wie unmöglich. Deswegen nutzen auch so viele Bio-Winzer den Marienkäfer als Symbol. Die Käfer fressen nämlich Pflanzenläuse und Milben, sie sind sozusagen das natürliche Pestizid eines Bio-Winzers. Dass man im Bio-Weinbau vorbeugend arbeiten muss, etwa durch sorgfältigen Laubschnitt, bedeutet, dass der Winzer seine Weinberge sehr gut kennen muss, außerdem ist das eine wichtige Voraussetzung, um erstklassige Weine zu erzeugen. Bio-Wein kann nur richtig

Im Gegensatz zur Bio-Landwirtschaft gibt es für Biodyn kein verbind- liches Euro-Siegel. Stattdessen gibt es mit Demeter, respekt, Biodyvin und vielen weiteren gleich mehrere Verbände, die Biodyn-Siegel verleihen. Die Ansprüche unterscheiden sich je nach Verband ein wenig. Grundsätzlich kann man aber sagen, dass biodynamischer Weinbau noch ganzheitlicher auf den Weinberg schaut und Themen wie Bodengesund- heit in den Fokus nimmt. Die Lehre geht auf Rudolf Steiner zurück, wobei der konkrete Bezug auf die Anthroposophie je nach Verband unterschiedlich stark ausgeprägt ist. Besonders französische Winzerin- nen und Winzer, etwa Anne-Claude Leflaive im Burgund, Nicolas Joly an der Loire oder Michel Chapoutier an der Rhône haben Vorreiterrollen eingenommen und inspirieren die Generationen nach ihnen.

funktionieren, wenn der Winzer sich Gedanken über sein Terroir macht. Einen Bio-Wein in Massenproduktion herzustellen, ist zwar möglich, aber sinnlos. In kühleren Weinbauregionen, neben Deutschland zählt dazu auch ein Großteil Frankreichs, ist Bio-Weinbau eine besondere Herausforderung. Gegen Pilzbefall kann sich der Bio-Winzer nur schlecht schützen, denn die Pilze mögen es kühl und feucht, so wie das Wetter in Deutschland, dem Burgund, Bordeaux oder an der Loire einstweilen werden kann. Im schlimmsten Fall ist dann eine ganze Ernte verloren, was für ein junges Weingut auch schon mal das Ende bedeuten kann. Mit diesem Risiko muss der Bio-Winzer leben. Dennoch ist selbst das Bordelais im Wandel. Lange hieß es, hier sei Bio-Weinbau nicht möglich. Zu kalt, zu feucht und die Kunden sind auch nicht bereit, mehr für das Siegel zu bezahlen. Dennoch findet ein Umdenken statt. Prominente Weingüter haben sich zertifizieren lassen, manche haben sogar mit biodynamischer Landwirtschaft begonnen. Das Resultat: die Weine wurden besser und die Kunden haben es gedankt. So pragmatisch wie das Bordeaux auch sonst ist, zeigt sich die ganze Region auch beim Bio-Anbau. Wenn’s gut für den Wein ist, machen wir es, so lautet die Devise. —

HAUT VALEUR ENV I RONNEMENTALE ( HVE )

HVE ist eine Zertifizierung, die von der französischen Regierung eingeführt worden ist. Damit soll in der Landwirtschaft und im Weinbau ein umweltbewusster Umgang mit den Ressourcen abgebildet werden. Im Mittelpunkt stehen dabei der Wasserschutz und die Biodiversität. So müssen Düngemittel etwa auf eine bestimmte Weise gelagert werden und auf dem Gelände sollte beispielsweise durch Feldrandbegrünung die Artenvielfalt nicht zu kurz kommen. Das Siegel kann als Ergänzung, aber nicht als Ersatz zum EU-Bio-Siegel betrachtet werden.

OKTOBER 2021

6 –– FRANKREICH

– Die Weingüter und ihre Regionen HERKUNFT

L O I R E

S.10| WEINGUT

BOUVET-LADUBAY

S.12 | WEINGUT

DOMAINE DE L’ÉCU

S.14| WEINGUT

FRANCK MILLET

S.38| WEINLISTE

2

S.22| WEINGUT

CHÂTEAU DE BEAUCASTEL

S.24 | WEINGUT

LE COLOMBIER

S.26| WEINGUT

PIC & CHAPOUTIER

L ANGU E

S.40| WEINLISTE

1

S.41| WEINLISTE

Rotwein

Roséwein

Weißwein

Schaumwein

Rosé-Schaumwein

Biowein

NatWine

FRANKREICH ––

7

CHAMPAGN E

S.8| WEINGUT CHAPUY S.37| WEINLISTE

E L SA S S

S.36| WEINLISTE

BURGUND

S.16 | WEINGUT

DOMAINE JESSIAUME

S.18| WEINGUT

ISABELLE ET DENIS POMMIER

S.20| WEINGUT PATTES LOUP S.36| WEINLISTE

1. | CHÂTEAU DE

3

SAUMUR, LOIRE

2. | STRASSE ZUM WEINGUT CHÂTEAU DE BEAUCASTEL 3. | WEINBERGE IN SANTENAY

RHÔN E

PROV E NC E

S.28| WEINGUT

CHÂTEAU LES VALENTINES

DOC

S.39 | WEINLISTE

S.30| WEINGUT

ROU S S I L L ON

BRUNO ANDREU

S.32| WEINGUT

LA TOUR BOISÉE

S.34 | WEINGUT

PIERRE CLAVEL

S.38| WEINLISTE

Limitiert

Stark limitiert

OKTOBER 2021

8

–– FRANKREICH

CHAPUY D I E A R B E I T H I N T E R D E N K U L I S S E N

Die Komödie, die von Schwung und einem perfekten Timing lebt, gilt nicht umsonst als das schwerste Fach im Theater. Was oft so leicht scheint, ist in Wirklichkeit hart erarbeitet. Mit einer gewissen Biegsamkeit der Gedanken kann man das auch aufs Weinmachen übertragen. Denn auch hier sind es oft die vermeintlich leichten, fröhlichen Tropfen, die dem Winzer am meisten Kopfzerbrechen bereiten und die mit unheimlicher Akribie und Akkuratesse gemacht werden müssen. Denn die Komödie, schlecht gemacht, wird allzu schnell zur Farce und der Wein kann süß-sauer und belanglos sein, wenn der Winzer die feine, pointierte Kunst seines Handwerks nicht beherrscht.

D ie Champagner der Schwestern Aurore und Elodie Chapuy fallen dabei in die seltene Kategorie „flüssige Lebensfreude“. Denn hier verbindet sich alles, was man sich von einem Champagner nur wünschen kann mit dieser scheinbar einfachen Leichtigkeit, man möchte fast sagen, dem gewissen „je-ne-sais-quoi“. Dabei ahnen wir doch zumindest, was dahinter steckt, harte und zugleich sensible Arbeit. Seit 2003 haben die beiden Schwestern die Besonderheiten ihrer Familie zusammengeführt – vom Vater kamen die Weinberge in besten Lagen der Côte des Blancs, vom Großvater mütterlicherseits die Tradition, als vigneron die Champagner auch wirklich selbst herzustellen. Oben im Weinberg schwitzen heutzutage die großen Kaltblüter Eragon und Amazone, unten im Tal im modernen Weingutsgebäude hat Aurore als Kellermeisterin das Oberkomman- do, während Elodie als Botschafterin die frohe Kunde in aller Welt verbreitet. Wie eine gute Komödie sind auch die Weine von Chapuy nicht einfach. Sie verbreiten joie de vivre, ja. Aber sie sind geistvoll und bleiben lang im Gedächtnis. Die Weine sind wahre Freudenspender: filigran, feingeistig und komplex ohne dabei aufdringlich oder prahlerisch zu sein. Nichts hier deutet auf Arbeit hin und das genau ist es, was die Champagner so bezaubernd macht. —

1

2

1. | ERAGON IM WEINBERG 2. | FAMILLE CHAPUY

WEINBREVIER — WWW.KOELNER-WEINKELLER.DE — BESTELLHOTLINE (0221) 139728-28 — ANGEBOTE GÜLTIG BIS 27.11.2021

FRANKREICH ––

9

S . 37 siehe WEINLISTE

BRUT ROSÉ Chapuy, Champagne

Dieser duftige Rosé Champagner begeistert mit zarter Würze und feinen Aromen von Himbeeren und Walderdbeeren. Beim kleinen Familienbe- trieb aus Oger legt man sehr viel Wert auf Bril- lanz, Frische und im besten Sinne unkomplizier- ten Trinkgenuss. Die Cuvée aus Pinot Noir und Chardonnay ist der weinigste Champagner des Hauses, dessen zart cremige Art dem Gaumen schmeichelt. Das Haus Chapuy ist immer noch ein Geheimtipp in der Champagne. Kaum je- mand macht so exzellente Champagner zu solch vernünftigen Preisen. Nicht verpassen! 8– 10 °C 21976-NV 0,75 l 1l =43,33 € 32,50 € BRUT RÉSERVE BLANCDE BLANCSGRANDCRU Chapuy, Champagne Der Brut Réserve hat alles, was ein Champagner braucht! Frische Früchte und feine Hefearomen im Bouquet, im Geschmack Leichtigkeit, Schwung und tolle Eleganz. Die Chapuys verwen- den für den Blanc de Blancs nur Trauben aus ei- genen Weinbergen, die zu 100 Prozent in Grand Cru Lagen rund um Oger liegen. Einfach unwi- derstehlicher Champagner! 8– 10 °C 21977-NV 0,75 l 1l =39,33 € 29,50 €

LIEBLINGS PRICKLER

OKTOBER 2021

10 –– FRANKREICH

BOUVET- LADUBAY Im Englischen würde man wohl „powerhouse“ sagen zu Bouvet-Ladubay. Ein einzelner Betrieb, der die gesamte Schaumweinproduktion der Region antreibt und der stets mit eigenen, innovativen Ideen vorangeht. In diesem Fall besonders treffend, da auf dem historischen Betriebsgelände tatsächlich ein eigenes, kleines Elektrizitätswerk ist. T R A D I T I O N U N D I N N O V A T I O N

1

Rotwein

Roséwein

Weißwein

Schaumwein

Rosé-Schaumwein

Biowein

NatWine

FRANKREICH ––

11

B ranchenprimus zu sein, gehört bei Bouvet-Ladubay übrigens zur Tradition. Um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert gehörte man mit einer Jahresproduktion von – da - mals unglaublichen – sieben Millionen Flaschen zu den größten Schaumwein-Produzenten der Welt. Das Weingut durchlief einige tiefe

S . 38 siehe WEINLISTE

Und deswegen spielt die Identität von Bouvet-La- dubay als Weingut aus Saumur eine extrem wichtige Rolle. Im Gegensatz zu vielen anderen Schaumweinherstellern der Loire, die vor allem versuchen, die Champagne zu imitieren, setzt man hier auf angestammte Sorten der Region. Cabernet Franc und Chenin Blanc spielen meist die Hauptrolle in den Cuvées, bei denen Patrice immer noch selber das letzte Wort hat. Dabei hat er immer im Blick, wo rationell gearbeitet werden kann, und wo Wein einfach eine gewisse Traditionstreue braucht. So wird zwar zum Beispiel vollautomatisch degorgiert, aber die Flaschen reifen trotzdem in den alten Tuffsteinkel - lern, die so groß sind, dass Besichtigungstouren

Talsohlen, ist aber spätestens seit in den 70er Jahren Patrice Monmousseau die Geschicke übernahm wieder auf demWeg in die Weltspitze. Patrice ist dabei nicht nur ein begnade- ter Geschäftsmann, der Bouvet-Ladubay erfolgreich durch mehrere Besitzerwechsel gemanaged hat, bis er schließlich selber zum Eigentümer avanciert ist, sondern er versteht auch, dass es sich um ein Weingut handelt. Eines mit Millionenproduktion, Elekrizitätswerk und eigenem Theater zwar und sogar mit einer vollautomatischen Produktionsstätte, aber eben doch ein Weingut.

2

auf Fahrrädern angeboten werden. Die Keller sind als Mine von Mönchen angelegt worden und bildeten die Grundlage für das das Weingut, das nun immerhin schon 170 Jahre besteht. —

1. | CHÂTEAU DE SAUMUR, LOIRE 2. | PATRICE MONMOUSSEAU

2018 TRÉSORBRUT ROSÉVINTAGE SELECTION Bouvet-Ladubay, Loire 100 Prozent Cabernet Franc, der erst in Eichenfässern ausgebaut und schließlich nach der Méthode Traditionelle versektet wird. Besticht durch seine Finesse und vielschichtige Komplexität amGaumen. Dieser zart rosé-farbene Schaumwein duftet floral und rotbeerig und die feine Perlage kitzelt angenehm den Gaumen. Genau das Richtige, um in den Erinnerungen an den vergangenen Frankreich Urlaub zu schwelgen. 6–8 °C 20018-18 0,75 l jetzt bis 2023 1l =23,87 € 17,90 €

2016 CRÉMANTDE LOIREVINTAGE Bouvet-Ladubay, Loire

Ein spritziger Crémant aus dem Jahrgang 2016, der mit seiner Finesse begeistert. Die Schaumweine der Loire genießen zu Recht einen sehr guten Ruf, denn sie bieten viel, ohne dabei preislich zu entgleisen. Reiner Chardonnay, par excellence. Feine mineralische Akzente und fruchtige Frische bieten Spannung und machen Lust auf mehr. Ein- fach kühl genießen – unwiderstehlich! 7 –8 °C 22345-16 0,75 l jetzt bis 2023 1l = 16,67 € 12,50 €

Limitiert

Stark limitiert

OKTOBER 2021

12

–– FRANKREICH

1

1. | WEIN-AMPHOREN 2. | FRED NIGER

2

DOMAINE DE L’ÉCU S C H Ö P F E R G E I S T

Fred Niger ist einer dieser fröhlichen Winzer, denen man einfach anmerkt, dass sie genau am richtigen Ort gelandet sind. Wie so viele dieser speziellen Figuren ist auch Fred ein Quereinsteiger, der (als Belgier) keinerlei Erbrecht an Wein hatte. Nein, Fred hat Jura studiert, hat eine Firma für Webhosting gegründet und hat so allerlei trockene Sachen gemacht, bevor er seine Passion für Wein zur Berufung gemacht hat. Er ist damals bei Guy Bossard in der Domaine de l’Écu eingestiegen und hat von seinem Lehrmeister alles gelernt. Und das war nicht wenig.

G uy galt bis zu seinem Ruhestand als „Papst des Mu- scadet“. Schon 1975 hatte er das Weingut auf Bio- Weinbau umgestellt, 1998 folgte dann das biodynamische Demeter- Zertifikat. Böden wie die von der Domaine de l’Écu muss man in ganz Frankreich mit der Lupe suchen. Alles, was die Arbeit im Weinberg angeht, hat Fred also von einem der ganz Großen gelernt. In Sachen Kellerarbeit ist der experimentierfreudige Fred aber in vielerlei Hinsicht innovativer als sein Mentor. Die Muscadets werden so gemacht, wie es schon bei Guy war, spontanvergoren, ohne Schö- nung. Aber darüber hinaus hat Fred eine ganze Reihe von Weinen etabliert, die in Amphoren gemacht werden oder die als Orange-Wine auf der Maische vergoren wurden. Hier, wie auch in der Reihe von

Weinen, die Fred gemeinsam mit befreundeten Winzern macht, zeigt sich vor allem eins: wie viel Freude er an dem hat, was er tut und zu erschaffen in der Lage ist. Dabei ist Fred durchaus auf dem Boden geblieben. Die Flächen, auf denen seine Reben wachsen, sieht er als einen Schatz, den Ursprung für seine Weine. Aber warum sollte er nicht ein wenig spielen mit dem, was ihm das Land gibt? Da können wir nicht widersprechen, zumal wir anderenfalls so faszinierende Weine wie den Janus nicht hätten probieren können. Ein Chardonnay, der ganz anders ist als alles, was man so gewohnt ist. Wenn man den ersten Schluck probiert, kann man sich lebhaft vorstellen, wie Freds Augen leuchten und ein Lächeln in seinem Gesicht erscheint, das zugleich schalkhaft wie genießerisch ist. So sieht es nämlich aus, wenn ihm ein Wein gelingt. —

WEINBREVIER — WWW.KOELNER-WEINKELLER.DE — BESTELLHOTLINE (0221) 139728-28 — ANGEBOTE GÜLTIG BIS 27.11.2021

FRANKREICH ––

13

S . 38 siehe WEINLISTE

ESSENS BEGLEITER

2020 MUSCADET CLASSIC Domaine de l'Écu, Loire

Dieser Wein trägt seinen Namen völlig zu Recht! Fred Niger hat hier einen klassischen Muscadet gemacht, ein perfekter Speisebe- gleiter. Etwas nasser Stein und nur ein Hauch von Melone, ergänzt durch ein wenig Gebäck. Am Gaumen enorm schlank, mit toller Fri- sche und Leichtigkeit. Man bekommt sofort Lust auf einen zweiten Schluck. Sollte einfach immer bei Austern auf dem Tisch dabei sein. 9– 11 °C 21440-20 0,75 l jetzt bis 2023 1l = 17,20 € 12,90 €

2020 JANUSMMXX Domaine de l'Écu, Loire

2018 LUXMMXVIII Domaine de l'Écu, Loire

Der Janus ist ein reinsortiger Chardonnay von Fred Niger, der wie so oft mit seinen Wei- nen hier die Grenzen testet. Der Wein ist im Beton ausgebaut worden, ohne Zugabe von Schwefel. Sehr stark mineralische, fast jodige Aromen verbinden sich mit viel Zitrusfrucht, Limette und etwas Grapefruitzeste. Janus- köpfig ist an diesem Wein nichts, er kommt uns eher ziemlich geradeaus vor. Aber Janus ist nebenher auch noch ein Gott des Acker- baus, daher hat Fred Niger wahrscheinlich die Inspiration genommen. 9– 11 °C 21443-20 0,75 l jetzt bis 2027 1l =23,87 € 17,90 €

Diese Chardonnay Reben stehen auf Granitböden und der Wein wurde zum Teil in Amphoren aus- gebaut, das Ergebnis: ein ungewöhnlicher Stil für Chardonnay, mit viel Zitrusfrucht in der Nase, dazu Noten von weißen Blüten und ein ganz leich- ter Hauch geschälte Mandel. Am Gaumen dann mineralisch-frisch und knackig. Jetzt wäre der Wein großartig für ein Essen mit Meeresfrüchten, aber lassen Sie ihn ein paar Jahre im Keller liegen und er wird sich hervorragend entwickeln! 9-11 °C 21446-18 0,75 l jetzt bis 2029 1l =52,00 € 39,00 €

OKTOBER 2021

14 –– FRANKREICH

siehe WEINLISTE

H A N D W E R K V O N S E I N E R B E S T E N S E I T E FRANCK MILLET

S. 39

Sancerre ist ein besonderer Flecken Erde – eigentlich liegen Stadt und Weinbaugebiet auf einem riesigen Kreidefelsen. Die übergeordnete Geoformation verbindet die hiesigen Kreidefelsen mit denen in der Champagne oder in Dover. Allerdings ist es in Sancerre noch einmal ein ganzes Stück kälter als zum Beispiel in der Champagne. Das führt dazu, dass etwa Chardonnay nicht zuverlässig reif wird und deswegen hat man sich hier auf Sauvignon Blanc konzentriert, der mit der Kälte im Winter besser zurechtkommt. Dabei hat man mit der Sancerre-Stilistik das weltweit geltende Vorbild für Sauvignon Blanc geschaffen.

2

1. | WEINGUT MILLET 2. | DIE KALKFELSEN VON SANCERRE 3. | FRANCK MILLET

1

3

Rotwein

Roséwein

Weißwein

Schaumwein

Rosé-Schaumwein

Biowein

NatWine

FRANKREICH ––

15

G rundlage ist eine elegante Frucht und eine hervorragend ausbalancierte Reife, die den Wein so herrlich elegant machen, was den meisten Nachah- mern in aller Welt misslingt. Außerdem transportieren die Weine aus der Gegend (also auch aus der Nachbar-Stadt Puilly-Fumé) einen ungewöhnlich starken Terroir-Einfluss. „Ich liebe diesen Sancerre-Stil“, sagt Franck Millet. „Ich arbeite im Keller traditionell, um das zu erreichen.“ Wobei man sich bei Franck einen sauberen, nüchternen Keller vorstellen muss, wo Edelstahl den Ton angibt. Die Tradition in Sancerre ist von jeher von einer gewissen Modernität geprägt. So werden vor allem Stahltanks für die Weißweine gebraucht und die Gärung wird bevorzugt lang und kühl vollzogen. Das ist auch bei Franck Programm und nicht umsonst werden seine Weine oft genannt, wenn es darum geht, mustergültigen Sancerre zu präsentieren. Was ist sein Geheimnis? „Abgesehen von der Arbeit im Weinberg und der Selektion bei der Ernte? Vielleicht noch, dass ich die einzelnen Weinberge separat ausbaue. Damit kann jeder Bestandteil des Weins erstmal zu sich finden und sein Bestes in die Cuvée einbringen.“ Bei Franck wirkt Weinmachen herrlich durchdacht, ein Handwerk von seiner besten Seite. Man bekommt bei ihm niemals den Eindruck eines verkünstelten Schöngeists aber auch nie den eines schlitzohrigen Geschäftsmannes. Nein, Franck macht Sancerre, einfach nur Sancerre. Und wenn man ihn probiert, dann weiß man auch, warum etwas anderes überhaupt nicht nötig ist. —

REBSORTEN CHARAKTER

2020 SANCERRE BLANC Franck Millet, Loire

Der Sancerre blanc 2020 von Franck Millet ist der Klassiker von den Kreideböden der Loire. Der reinsortige Sauvignon Blanc besticht durch seine frische, schlanke Art mit dem Duft nach Pfirsichen und Mirabellen. Dabei ist er saftig, er - frischend und nie schwer. Hier hat man viel Wein im Glas und ein Paradebeispiel, wie Sauvignon Blanc ohne jeden Kitsch gelingen kann. 9– 11 °C 20885-20 0,75 l jetzt bis 2024 1l = 19,87 € 14,90 €

» ICHARBEITE IMKELLER TRADITIONELL, UMDIESEN SANCERRE-STIL ZU ERREICHEN. « Franck Millet

2020 SANCERRE BLANC CUVÉE INSOLITE Franck Millet, Loire Für seinen Spitzen-Sancerre verwendet Franck Millet nur die besten Trauben von Weinbergen mit extrem kalkhalti- gem Boden. Ein beeindruckend kraftvoller und animieren- der Sancerre mit langem Nachhall. Obwohl er knochentro- cken ausgebaut ist, besitzt er einen feinen, versöhnlichen Schmelz. Jetzt fehlt nur noch die Meeresfrüchte-Platte und es ist der Beginn eines schönen Abends. 8– 10 °C 20886-20 0,75 l jetzt bis 2026 1l =26,40 € 19,80 €

Limitiert

Stark limitiert

OKTOBER 2021

16

–– FRANKREICH

Die Domaine Jessiaume in Santenay, ganz im Süden der Côte de Beaune ist das größte Weingut im Ort und hat für mehr als 150 Jahre der Familie Jessiaume gehört, bevor es 2006 den Besitzer gewechselt hat. Der aus Schottland stammende Sir David Murray hat das Weingut in den folgenden Jahren stark umgestellt. Neue Leute wurden angeheuert und die Weinberge behutsam auf biologischen Anbau umgestellt. Erst im vergangenen Jahr hat das Weingut erneut den Besitzer gewechselt. Jean-Francois Le Bigot, Doktor der Pharmakologie und Liebhaber burgundischer Weine hat Jessiaume übernommen. Er will keine Revolution, sondern mit Geduld vorgehen und dem Team um den hoch talentierten Weinmacher William Waterkeyn die Arbeit möglichst leicht machen. Deswegen ist in Kellertechnik investiert worden, die Waterkeyn eine noch exaktere Arbeit ermöglicht. Perspektivisch will Le Bigot die Rebfläche noch etwas vergrößern und die Arbeit mit eingekauften Trauben möglichst vermeiden. DOMAINE JESSIAUME Q U A L I T É D E S A N T E N A Y

im WEINKELLER NEU

WEINBREVIER — WWW.KOELNER-WEINKELLER.DE — BESTELLHOTLINE (0221) 139728-28 — ANGEBOTE GÜLTIG BIS 27.11.2021

FRANKREICH ––

17

2020 BOURGOGNE ROUGE Domaine Jessiaume, Burgund

2019 SANTENAYBLANC Domaine Jessiaume, Burgund

H ier in Santenay, einer der weniger bekannten Gemein- den im Burgund gibt es viel zu entdecken, das wird klar, sobald man die Weine von Jessiaume im Glas hat. Sie sind von einer klaren Vision getragen und begeistern sofort. Die viele Fallstri- Die biologisch arbeitende Domaine bringt hier einen exzellenten ro- ten Burgunder ins Glas. Frische Rote Früchte und ein Hauch Würze geben in den Aromen den Ton an. Am Gaumen klar und frisch, mit einer stimmigen Fortsetzung des Duftes und angenehm seidigen Tan- ninen. Das ist der perfekte Wein, um das Weingut zu entdecken. Am besten gleich eine oder mehrere Kisten in den Keller legen, denn Sie werden nicht genug bekommen können. 16– 18 °C 29873-20 0,75 l jetzt bis 2024 1l =23,87 € 17,90 €

Man merkt dem Wein an, dass William eine sensible, einfühlsame Arbeit im Keller bevorzugt und damit subtile, vielschichtige Weine er- schafft. Ausdrucksstarke und komplexe Nase, die leicht floralen Töne kommen erst nach demHolz. Mit etwas Luft kommen Litschi und Jas- min hervor. Am Gaumen balanciert und salzig mineralisch. Ein toller Burgunder der sicherlich noch viel Potenzial hat, jetzt aber einfach auch schon Spaß macht. Unbedingt dekantieren und Luft geben. 10– 12 °C 29874-19 0,75 l jetzt bis 2025 1l =34,53 € 25,90 €

siehe WEINLISTE

S. 36

1. | ARBEITEN ZWISCHEN DEN REBSTÖCKEN 2. | DAS WEINGUT

cke der Region werden elegant umgangen, die Weine haben Kraft und Tiefe, bleiben aber trotzdem immer elegant und frisch, so wie Burgunder sein muss. Da ist keine Spur vom Klischee-Santenay, der als bäuerlich- rustikal verschrien ist. Auch vor dem Burgund macht die Moderne nicht Halt, man kann mittlerweile in den Appellatio- nen mit weniger klangvollen Namen fantastische Weine machen, was einerseits dem tieferen Verständnis um Kellertech- nik, andererseits auch dem Klimawandel zu verdanken ist. Mit Jessiaume haben wir ein Paradebeispiel dafür. Der Kern, die grundlegende Idee im Burgund, die

DA IST KEINE SPUR VOM KLISCHEE-SANTENAY, DER ALS BÄUERLICH- RUSTIKAL VERSCHRIEN IST.

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Herkunft, inklusive der klar abgegrenzten Qualitätsstufen des Bourgogne, des Village und der Premiers Crus, wird fast schon exemplarisch herausgearbeitet. Kein Wunder, dass Waterkeyn 2020 im Wettbewerb der „Groupe des Jeunes Professionels de la Vigne“ (GJPV) im Burgund ausgezeichnet wurde als bester Nachwuchswin- zer der Côte de Beaune. Dass er mit dem neuen Investor nun jemanden im Hinter- grund hat, der ihm weiter den Rücken stärken will, ist ein Glück für das Weingut und für uns Weintrinker. —

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18 –– FRANKREICH

Denis ist heutzutage in Frankreich eine halbe Berühmtheit. Das liegt weniger an dem Titel für den „Besten Chardonnay der Welt“ in 2012 oder dem als „Bester Winzer Frankreichs“ in 2018, als an einem schmalen Buch, 240 Seiten, das im September des vergangenen Jahrs erschienen ist. „Les Larmes de ma Vigne“, die Tränen meiner Reben, heißt es und es befasst sich mit all den Schwierigkeiten, die ein Leben als Bio-Winzer im Chablis mit sich bringt. ISABELLE ET DENIS POMMIER B I O I S T A R B E I T

D enis hat das Weingut 1990 gegründet, 2008 hat er die Bio-Konversion begonnen, um in den Jahren 2016 und 2017 beinahe alles aufzugeben. Durchmehrere Naturereignisse, vom Sand aus der Sahara bis zu Hagelschlag ist seine Ernte enorm geschrumpft.

S . 36 siehe WEINLISTE

„Zwei, drei Jahre lang hatten wir 15 bis 20 Prozent weniger Ertrag als die anderen. Das muss man sich schon bewusst machen. Und erstmal akzeptieren.“ In dem jüngst erschienenen Buch werden Denis und seine Frau Isabelle 18 Monate lang in ihrem Alltag begleitet. Auslöser war ein Artikel des Journalisten, der auch das Buch verfasst hat, Antonio Rodriguez. Der hatte über Bio-Winzer im Chablis geschrieben. „Da musste ich ihm mal erzählen, wie die Wirklichkeit aussieht. Und ich wollte ihm zeigen, was hinter einer Flasche Bio-Wein steckt.“ Aus diesem „Zeigen“ ist nun das Buch entstanden, das in Frankreich für Furore sorgt, weil es einen ungeschminkten,

» ICHWOLLTE IHMZEIGEN, WAS HINTER EI- NER FLASCHE BIO- WEIN STECKT. « Denis Pommier

„Ich würde das nicht mehr missen wollen. Und wir respektieren alle Kollegen, jeder macht guten Wein. Aber im Frühjahr, wenn wir die Hacke nehmen, dann sieht man, dass das eigentlich ein anderes Metier ist.“ Wer weiß, ob Denis seine Weine weiter machen würde, wenn sie nicht so gut und erfolgreich wären. Aber Chablis von Pommier ist in der Spitzengastronomie in Frankreich sehr gefragt und seine Weine sind immer wieder die Lieblingsweine der Verkoster in Frankreich. Kein Wunder,

ehrlichen Blick auf den Alltag eines Bio-Winzers wirft und auf die Zweifel, die Denis insbesonodere in schweren Jahren begleiten.

denn es sind begeisternd klassische Chablis‘, die aber durch ihre aromatische Tiefe bezaubern. Man könnte also bei allen Selbstzwei- feln, die in dem Buch anklingen, auch sagen: Der Erfolg gibt ihm Recht. —

Rotwein

Roséwein

Weißwein

Schaumwein

Rosé-Schaumwein

Biowein

NatWine

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2019 CHABLIS Isabelle et Denis Pommier, Burgund

2018 CHABLIS 1ERCRU„FOURCHAUME“ Isabelle et Denis Pommier, Burgund Unter den Premiers Crus im Chablis ist Fourchaume wohl die bekannteste Lage. Sie liegt an der rechten Uferseite des Serein und der Hang ist besonders von der Sonne verwöhnt. Ein ele- ganter Charmeur ist dieser Chablis. Mit einer Nase von weißen Blüten und klaren, steinigen Noten ein klassischer Wein, der keine Wünsche offen lässt. Da Isabelle und Denis vor allem in der Gastronomie in Frankreich sehr gefragt sind, können wir von Glück reden, dass ihre Weine den Weg zu uns finden. 9– 11 °C 23629-18 0,75 l jetzt bis 2023 1l =53,20 € 39,90 €

Schon der Chablis Villages zeigt deutlich die Sensibilität, mit der Denis Pommier seine Reben bearbeitet. Der Wein kommt sehr elegant daher, duftet leicht und frisch nach Apfel und Nektarine mit einem deutlichen, steinigen Ein- druck. Lebendig und animierend am Gaumen, mit Power und Spannung, ohne es zu übertreiben. Ein unaufdring- licher, sehr vielseitiger Wein, der als Begleiter klassischer Fischgerichte in seinem Element ist. 9– 11 °C 23628-19 0,75 l jetzt bis 2023 1l =28,00 € statt 22,90 € 21,00 €

Limitiert

Stark limitiert

OKTOBER 2021

20 –– FRANKREICH

PATTES LOUP Er ist einer der absoluten Shooting-Stars des Chablis. Seine Weine sind in den besten Restaurants der Welt auf der Karte zu finden, Thomas Pico gehört mit seinem Weingut Pattes Loup zur Spitze dessen, was die Region zu bieten hat. Die Weine sind dicht und sinnlich, trotzdem frisch und lebendig. Sie haben alles, was ein Chablis haben soll, aber von allem etwas mehr. Das ist in seiner Stilistik absolut unverwechselbar und wegweisend für die Region. A U S L I E B E Z U M W E I N

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1. | THOMAS PICO 2. | WEINFÄSSER

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WEINBREVIER — WWW.KOELNER-WEINKELLER.DE — BESTELLHOTLINE (0221) 139728-28 — ANGEBOTE GÜLTIG BIS 27.11.2021

FRANKREICH ––

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S . 37 siehe WEINLISTE

2018 CHABLISVENTD’ANGE Pattes Loup, Burgund

T homas selbst nimmt’s aber locker: „Ach, Wein,“ sagt er lachend, „ist auch nicht das Wichtigste auf der Welt. Manchmal stelle ich mir vor, ich würde als Schlagzeuger leben.“ Als er das zugibt, leuchten seine Augen förmlich vor Begeisterung. Aber er wird schnell wieder ruhig und sein Blick verträumt. „Ach, ich könnte sowieso nicht aus Courgis wegziehen. Von meinem Haus aus kann ich direkt auf die Weinberge sehen, das ist wunderschön. Und spätestens nach einem längeren Wochenende in Paris brauche ich den Ausgleich.“ Dass er seine Region und seine Weine liebt, merkt man sofort. Als er mit einem Teil des Weinguts seines Vaters angefangen und Pattes Loup gegründet hat, hat Thomas sofort angefangen, auf biologischen Weinbau umzustellen. „Das ist doch alternativlos. Bei den meisten Winzern im Chablis ist immer noch Sahara zwischen den Pflanzen, das sieht bei mir ganz anders aus. Schön locker und begrünt.“ Tatsächlich, erzählt er mit Genugtuung, habe sogar sein Vater nach wenigen Jahren nachgezo- gen und ebenfalls auf Bio umgestellt. Aber auch im Keller ist Thomas geduldig, liebevoll und unaufgeregt. So hat er vor einigen Jahren begonnen, immer mehr seiner Weine als „Mise Tardive“ abzufüllen, sie also ein Jahr später auf die Flasche zu füllen. Das Ergebnis ist erstaun- lich. Vergleicht man denselben Wein als mise tardive und normale Füllung, ist der Unter- schied verblüffend: Die Mise Tardive wirkt reifer, komplexer und ausgewogener, als wäre er aufgeblüht. Dass ein zusätzliches Jahr im Edelstahltank solche Auswirkungen hat, ist schon verblüffend. Thomas, wie auch seine Weine, ruhen in sich. Das macht ihre große Stärke aus und hebt sie auf ein Niveau zum Beispiel mit den Weinen seiner Mentoren aus dem Heimatort Courgis, Alice und Olivier de Moor. In Zukunft will Thomas übrigens eher weniger Wein machen, als mehr. „Was soll es denn, dieses größer, weiter, schneller?“, fragt er und wenn er einen dabei aus hellblauen Augen ansieht, weiß man darauf keine Antwort, außer zustimmend zu nicken und noch einen Schluck vom Mise Tardive zu nehmen. —

Frisch, fruchtbetont und voller Mineralik. Der Vent D’Ange von Thomas Pico ist herrlich kom- plex und vielschichtig, mit einem Hauch exoti- scher Früchte in der Nase und auch einem Gau- meneindruck, der zuerst fruchtig ist, bevor Mineralität und Frische für Struktur und Leben- digkeit sorgen. Hierzu könnte man sich nicht nur Meeresfrüchte, sondern auch Kalbfleisch gut vorstellen. 10– 12 °C 29857-18 0,75 l jetzt bis 2027 1l =46,53 € 34,90 €

BEWERTUNG

2017 CHABLIS 1ERCRU „BUTTEAUX“MISETARDIVE Pattes Loup, Burgund Thomas Pico hat sich mit seinemWeingut Pattes Loup auf Bio-Chablis von nachhaltig bewirt- schafteten, alten Weinbergen spezialisiert. Nach einem Jahr im Holzfass reift der Wein im Edel- stahl noch ein Jahr länger als üblich, nämlich 24 Monate, bevor er gefüllt wird. Frische und die Feuerstein-Mineralität der Lage sind da, aber der Wein hat so reife, warme Fruchtnoten, dass man ihn intuitiv weiter nach Süden an die Côte d’Or sortieren würde. Ein wahnsinnig faszinie- rendes Spiel. 10– 12 °C 29859-17 0,75 l jetzt bis 2027 1l =92,00 € 69,00 €

95 Parker

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Das Château de Beaucastel ist der Stammsitz der Familie Perrin. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts residiert die Familie in dem Weingut, das in seiner heutigen Form aus dem 16. Jahrhundert stammt. Schon die allererste Erwähnung eines Landsitzes an dem Ort aus dem späten 14. Jahrhundert steht in Verbindung mit Wein, als nämlich der damalige Graf von Orange, Raymond von Les Baux, dem Stadtrat von Courthézon das Recht zusprach, das Land zu bestellen und dort Wein anzubauen, unter der Bedingung, dass bei jeglichen Besuchen des Grafen Wein in ausreichender Menge vorzuhalten sei. Blöd war er nicht, der Graf. Es ist allerdings nicht überliefert, wie oft er anschließend in Courthézon gewesen ist. CHÂTEAU DE BEAUCASTEL A L L E S E R R E I C H T ?

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©Serge Chapuis

Rotwein

Roséwein

Weißwein

Schaumwein

Rosé-Schaumwein

Biowein

NatWine

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S . 40 siehe WEINLISTE

N achdem das Gut mehrfach den Besitzer gewechselt hat, unter anderem gab es einen Herrn Pierre von Beaucastel, der dem Château seinen Namen gegeben hat, ist es auf die Perrins gekommen, die von hier aus die Weinwelt erobert haben. Wein-Adel sind die Perrins als Mitglied der Primum Familiae Vini, auch von Robert Parker hat seinen Ritterschlag vergeben, indem er Beau- castel zu einem der besten Weingüter seiner Lieblingsregion Rhône erklärt hat. Die Weine sind auch wirklich fantas- tisch. Der rote Châteauneuf-du-Pape besteht - als einer der wenigen Weine der Appellation - aus allen 13 traditionell zugelassenen Rotwein- sorten. Das verleiht ihm nicht nur eine sehr spannende Typizität, sondern auch eine komplexe Vielschichtigkeit und mühelose Langlebigkeit, bei der die meisten „GSM“ – Gre - nache, Syrah, Mourvèdre – nicht mithalten können. Es liegt aber nur zum Teil an Terret, Counoise oder Muscardin, dass der Wein so viel

PREIS GENUSS VERHÄLTNIS

2019 COUDOULETDE BEAUCASTEL ROUGE Château de Beaucastel, Rhône Grenache, Syrah, Mourvèdre – das vertraute Rhône-Trio gibt in diesem kraftvollen Rotwein zusammen mit einer guten Prise Cinsault den Ton an. Neben satter Sommerfrucht mit Anklängen von Kirschen, reifem Steinobst und Himbeeren entfalten sich Nuancen von wilder Minze, Pfef- fer und Lakritze. Sehr lang und fein gewebt verspricht Perrins kleines Meisterwerk großes Potential. 16– 18 °C 20113-19 0,75 l jetzt bis 2027 1l =26,53 € 19,90 €

Tiefe hat. Sondern wohl auch an den Weinbergen. Die 70 Hektar liegen alle um das Weingut herum am nördlichen Ende der Region Châteauneuf. Die Reben sind alt und zum Teil sogar noch wurzel- echt, alles wird biodyna- misch bewirtschaftet und die Böden liegen voll mit den klassischen Galet- Steinen des Châteauneuf.

©Philippe Martineau

Was will man da

2019 CHÂTEAUDE BEAUCASTEL ROUGE Château de Beaucastel, Rhône

noch mehr? Höchstens, aus Beaucastel eine eigene Appellation machen. Aber das werden die Perrins wahrscheinlich auch noch irgendwann erreichen. —

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Dieser Wein ist ungeheuer konzentriert und muskulös, ohne dabei über- trieben zu wirken. Er beeindruckt durch seine große Eleganz, die endlose Länge und das vielschichtige Aroma, in dem die saftigen Kirschnoten des Mourvèdre auf dunkle, feine Beerenfrucht, Lakritze, viel Kräuterwürze und salzige Mineralität trifft. Manche munkeln, es sei einer der besten Châteauneufs des Jahrgangs. Wie muss dieser Tropfen erst in 10 Jahren schmecken? 16– 18 °C 20114-19 0,75 l jetzt bis 2036 1l = 105,33 € 79,00 €

1. | STRASSE ZUM WEINGUT 2. | WEINFÄSSER 3. | CHATEAU DE BEAUCASTEL

©Serge Chapuis

Limitiert

Stark limitiert

OKTOBER 2021

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LE COLOMBIER L I E B E A U F D E N Z W E I T E N B L I C K Wein wurde in Jean-Louis Mourres Familie schon lange angebaut. Vater Gilbert Mourre war Winzer in Algerien. 1962 kam er zurück nach Frankreich, im überschaubaren Gepäck ein paar Weinbauutensilien und jede Menge Hoffnung auf einen Neuanfang. Der Plan ging auf, Familie Mourre schlug an der Rhône neue Wurzeln und Gilbert konnte wieder Wein anbauen. Die Trauben lieferte er ganz selbstverständlich an die Genossenschaft. Nicht ungewöhnlich im Rhônetal und auch dieser Tage noch Geschäftsmodell für viele Mischbetriebe. In Mourres Domaine Le Colombier aber sollten sich die Dinge anders entwickelt, obwohl Gilberts Sohn Jean- Louis zunächst keinesfalls Winzer werden wollte – als zu schwierig hatte er in seiner Kindheit die Arbeiten und das Landleben empfunden. Seine Leidenschaft galt vielmehr den Steinen als den Weinen und so ging er erst einmal Geologie studieren.

siehe WEINLISTE

S . 41

2020 CÔTESDURHÔNE ROUGE Le Colombier, Rhône

Der neue Jahrgang dieses Einstiegsweins ist ein Volltreffer! Der Côtes du Rhône ist ein offenherziger, zugänglicher Wein mit schönem Duft nach roten Beeren, Oliventapenade und südlichen Kräutern sowie deutlichen Anklängen von weißem Pfeffer. Er ist saftig am Gaumen mit Kirsch- und Himbeertönen, französisch tro - cken, dabei aber sehr trinkanimierend. Egal, ob als Essensbegleiter oder zur Abendlektüre, einfach ein Garant für Genuss. 15 – 17 °C 11016-20 0,75 l jetzt bis 2025 1l = 12,00 € 9,00 €

WEINBREVIER — WWW.KOELNER-WEINKELLER.DE — BESTELLHOTLINE (0221) 139728-28 — ANGEBOTE GÜLTIG BIS 27.11.2021

FRANKREICH ––

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E rst einmal, denn als sein Vater ihm Anfang der 1990er Jahre das Weingut anbot, sprang der Funken offenbar doch über. „In den 80er Jahren war das eine richtige Plackerei, mit dem Weinbau. Das habe ich bei meinem Vater und Großvater gesehen. Aber als mein Vater mir das Gut angeboten hat, begann es gerade, langsam bergauf zu gehen, also habe ich doch Lust bekommen.“ Sofort hat Jean- Louis angefangen, wie ein Besessener zu arbeiten. Als Geologe sah er den engen Zusammenhang zwischen Pflanze und Boden sofort und begann die Klone, die er setzte,

1. | GRENACHE 2. | JEAN LOUIS MOURRES 3. | WEINBERGE

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danach auszuwählen. Außerdem trat er aus der Genossenschaft aus. Er wollte ein richtiges Weingut, nicht nur eine Traubenproduktion. Die ersten Flaschen „Colom- bier“ kam 1999 auf demMarkt und schon damals zeichnete sich ab: wenn Jean-Louis auf Dauer Winzer blieben würde, würde er sich kurz oder lang für Ökoweinbau entscheiden. Folgerichtig ließ sich das Weingut dann im Jahr 2011 auch biozertifizie - ren. Zum Portfolio von Le Colombier gehören als Vacqueyras AOC

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» INDEN 80ERN WAR DER WEINBAU EINE PLACKEREI. « Jean-Loius Mourre

klassifizierte Rotweine und Weißweine ebenso wie Weine der IGP Mediterrannée. Das rare Zugpferd des immer noch ein wenig unter dem Radar fliegenden Weinguts aber ist Jean-Louis‘ Cuvée „G“: eine Hommage an Vater Gilbert. Sie ist womöglich der typischste Wein des Hauses und schlägt mit in Barrique gereifter Grenache und Syrah sehr harmoni- sche, fruchterfüllte Töne an. Ein entspannter und zugleich tiefgründiger Wein – seinem Schöpfer nicht unähnlich! —

KAMIN WEIN

2019 VACQUEYRAS CUVÉEG Le Colombier, Rhône

Jean-Louis vermählt nur die besten Trauben zur Cuvée G, einer Hommage an sei- nen Vater Gilbert. Das Ergebnis ist absolut überwältigend: Schwarzkirschen, Lak- ritze, ein ganzer Korb voll exotischer Gewürze, ungemein konzentriert, aber zu- gleich von belebender Frische, ist das ein südlicher Roter mit ausdrucksstarkem Charakter. Sehr beeindruckend, so viel Tiefe und klare Struktur.

16– 18 °C

20023-19 1l =23,87 €

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statt 19,50 €

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OKTOBER 2021

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D E R V O R R E I T E R M.CHAPOUTIER Michel Chapoutier ist im positivsten Sinn ein Weinverrückter. Als er das Familienweingut 1990 übernommen hat, hatte man sich an der Rhône fast überall mit einem gesunden Mittelmaß zufrieden gegeben. Mit dem hiesigen Klima und den Böden macht sich Wein schließlich fast von selbst, so jedenfall die landläufige Meinung. Wer keinen eigenen Wein machen wollte – den meisten war das zu viel Arbeit und finanziell gelohnt hat es sich gleich dreimal nicht – der hat die Ernte an die Kooperative verkauft. Michel aber hat schnell erkannt, wieviel mehr mit akribischer Arbeit aus seinen Weinbergen herauszuholen ist. Er ließ alle Weinstöcke ausreißen, die ihm nicht tauglich erschienen und stellte schon damals als einer der Vorreiter auf Biodynamie um. Seine Nachbarn werden damals vermutlich nur gelacht haben. Heute dürften sie schon über ein Denkmal für Michel nachdenken, denn seine Weine lockten die internationale Weinkritik an, nicht zuletzt Robert Parker verliebte sich und gab 100 Punkte.

siehe WEINLISTE

S . 41

Rotwein

Roséwein

Weißwein

Schaumwein

Rosé-Schaumwein

Biowein

NatWine

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D ie Rhône war plötzlich auf der Landkarte der Wein- Freaks.Immer noch ist Michel mittendrin in seinemWeingut, dass man mittlerweile schon fast als Imperium ansehen kann, so viele Weinberge hat man unter seiner Führung hinzu gekauft und es kommen immer mehr dazu. Zum Beispiel in der winzigen Region Saint-Péray. Hierher stammt eine enge

1. | DER WEINBERG

LA COMBE PILATE 2. | ERNTE VON HAND 3. | MICHEL CHAPOUTIER & ANNE-SOPHIE PIC

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Freundin Michels, die Sterne-Köchin Anne-Sophie Pic. Der Landgast- hof, wo ihr Großvater seine drei Sterne erkocht hat, steht hier. Die beiden kreieren gemeinsam einige Weine, die eine klare Vision verkörpern. Sie sollen nicht für eine ewige Lagerung gemacht, sondern als Speisebegleiter sofort zugänglich sein. Alles andere als einfache Weine, sie sollen schon der gehobenen Küche würdig sein, aber trotzdem mit einem Praxisbezug. Fast alle Weine von Michel sind – für die Region untypisch – aus nur einer Rebsorte. Für Châteauneuf-du-Pape sind 13 Rebsorten zugelassen. Trotzdem macht Michel hier reinen Grenache. Er ist der Meinung, dass nur ein Wein aus einer einzigen Rebsorte wirkliche Größe erreichen kann. Und seine Weine sind groß, keine Frage. —

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2019 SAINT PÉRAYBLANC Pic & Chapoutier, Rhône

2019 SAINT JOSEPH„LESGRANILITES“ M. Chapoutier, Rhône Der Name sagt es schon, dieser Syrah ist auf von Granitge- stein geprägtem Boden in der Appellation St. Joseph gewach- sen. Die eher kühlen Steillagen an der Nordrhône erhalten eine delikate Frische im Wein und der Granit verleiht ihm eine feine Mineralik. Ein mustergültiger Syrah, der in dieser Perfektion nur hier gelingt, in seinem angestammten Gebiet an der Rhône. 16– 18 °C 29803-19 0,75 l jetzt bis 2024 1l =40,00 € 30,00 €

Ein Urknall erschütterte 2007 den französischen Sterne-Koch-Himmel. Erst- mals wurde mit Anne-Sophie Pic eine Frau ‚Chef de l’année‘ und somit ‚bester Koch‘ des Landes. Mit Michel Chapoutier, dem legendären 100-Punkte-Mann, fand sie einen kongenialen Partner, um eine gastronomische Wein-Linie aus ihrer Heimat zu kreieren. Der 2019 Saint Péray besteht reinsortig aus Marsan- ne, ist von Hand gelesen, spontan vergoren und reifte zum Teil auf der Hefe im großen Holzfass. Ein vielschichtiger Duft von weißem Pfirsich, Weißdorn, Quit - te und Mandel entströmt dem Glas. Sein Schmelz ist verführerisch, sein Körper füllig mit milder Säure und der Nachhall lang. 8– 10 °C 22365-19 0,75 l jetzt bis 2024 1l =23,87 € 17,90 €

Limitiert

Stark limitiert

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So schön wie es nur in der Provence sei kann, ist es bei Pascale und Gilles Pons. Es gibt herrliche Reben, die um das Weingut herum wachsen, und es soll auch Lavendel gesichtet worden sein. Kein Wunder, dass hierher ein Wein kommt, der für uns der Inbegriff von Provence ist, der Château les Valentines. CHÂTEAU LES VALENTINE M E H R A L S R O S É

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1. | DAS WEINGUT 2. | GILLES PONS

WEINBREVIER — WWW.KOELNER-WEINKELLER.DE — BESTELLHOTLINE (0221) 139728-28 — ANGEBOTE GÜLTIG BIS 27.11.2021